Autismus – Spektrum in der Paarbeziehung: „Wir bauen eine Brücke“ Psychodramatische Ansätze und Ideen für PsychotherapeutInnen

Sperrige, karge und vorwiegend sachliche Kommunikation, lediglich ein „okay“ oder „schön“ auf Fragen nach Erleben und Wahrnehmung auf der einen Seite und Gefühle von Überforderung und Nicht-Genügen auf der anderen Seite treiben Liebende, bei denen eine/r von ASS betroffen ist, in konfliktreiche Lagen und Einsamkeit.

Dazu kommt häufig ein geringes Bedürfnis nach körperlicher Nähe bei dem/r Partner/in mit ASS. Ist der Wunsch nach Sexualität da, sind die Betroffenen in der konkreten Situation oft unsicher. Oder sexuelle Kontakte werden ganz vermieden oder sehr unpersönlich gehalten.
Es gilt, gegenseitig Wissen und Verständnis für die divergierenden Wahrnehmungsstrukturen zu entwickeln. Das sinnliche, körperorientierte Psychodrama bietet reichhaltige Möglichkeiten gerade auch außerhalb der sprachlichen Kommunikation, die Annäherung an und/ bzw. Akzeptanz für Nicht Veränderbares zu entwickeln.

Der psychodramatische Weg fokussiert auf den Körper und die Aktivierung des vegetativen Nervensystems: Das Paar erarbeitet neue Wege von Kontaktaufnahme und verbaler und nonverbaler Kommunikation, die Fähigkeit, gemeinsam zu genießen über die Körperwahrnehmung, über Bilder, sinnliche Gestaltungen mit Intermediärobjekten, Berührungen etc.

Sabine Kistler, Psychodrama-Psychotherapeutin (ÖAGG-Wien), Weiterbildung Diplom Psychodrama-Sexualtherapie (ÖAGG Wien), Freie Praxis mit Schwerpunkt Sexual- und Paartherapie in München

Mag. Gilbert Suchanek, MSc, Psychotherapeut (Psychodrama), Klinischer- und Gesundheitspsychologe, Supervisor, Schwerpunkte, Publikationen und Weiterbildungen in den Bereichen Paar- und Sexualtherapie (ÖAGG), Traumatherapie und Körperpsychotherapie.