Familienorientiertes Psychodrama in der Praxis – Demonstration und Übungsgelegenheit

Das in diesem Workshop vorgestellte familienorientierte Vorgehen entwickelte ich zunächst für Kinder mit Angststörungen (F 93.0, F 93.1) und wandte es später auch bei Jugendlichen mit schwereren Störungen des Sozialverhaltens (F 91.0 – F 91.3) an. Es schließt unmittelbar an das bewährte monodramatische Vorgehen mit der zentralen Technik des Symbolspiels mit Intermediärobjekten an (Vorkenntnisse dieser Technik sind hilfreich für die Teilnahme am Workshop).

Im Rahmen eines vereinbarten Settings werden Familienmitglieder in die Arbeit auf der Spielbühne systematisch eingebunden: Eltern(teile) oder andere gleichbleibende Bezugspersonen übernehmen in einem von den Kindern oder Jugendlichen entworfenen Spiel gezielt Hilfs-Ich-Rollen. Das gemeinsame Spiel befreit zumindest stückweise – manchmal auch erstmalig – von einer oftmals ausgeprägten Problemfokussierung; im Spiel können die Familienmitglieder Selbstregulation und Selbstwirksamkeit verspüren und neue Mitteilungsformen können sich eröffnen.

Mit der Wahl des spezifischen Settings wird im Sinne Morenos der Umstand mitberücksichtigt, dass „gemeinsam-unbewusste Zustände“ ein gemeinsames Gut sind und nur mit Hilfe aller Beteiligten nachvollzogen und bearbeitet werden können.
Die Erfahrung zeigt, dass eine Fortführung der Therapie mit dem Kind oder der/dem Jugendlichen im Rahmen einer Einzel- oder Gruppentherapie wahlweise geboten, aber nicht in jedem Fall zwingend ist. In dem Workshop wird das Vorgehen demonstriert und Gelegenheit zum Üben wird geboten.

Der Workshop ist auf 15 TeilnehmerInnen begrenzt.

Sageder Thomas, Mag. phil., MSc, MPOS
Psychologe und Psychotherapeut (Psychodrama) in freier Praxis und an der psychotherapeutischen Ambulanz des ÖAGG (pta), (Lehr)Psychotherapeut (Psychodrama) und Lehrbeauftragter an österreichischen Universitäten